STORYWonder Talk: Sandra König über kindliche Freude und gute Geschichten.

Sie weiß, wie man ein Lächeln ins Gesicht der Nation zaubert! Radiomoderatorin, Yogalehrerin und Autorin Sandra König lebt ihre Passion in allen Facetten. Wie das mit derartig guter Laune funktioniert und was jeder dafür tun kann, beschreibt sie in gewohnt sympathischer und kompetenter Art in ihrem neuen Buch. "Auf die Plätze, Lächeln, los!" (Kneipp Verlag Wien). Im STORYWonder Talk verrät die Mama von zwei Kindern spannende Tipps für einen glücklichen Familienalltag. Ein Gespräch über kindliche Freude, Yoga für die Kleinsten und die Macht guter Geschichten. 

Liebe Sandra, in deinem Buch beschreibst du, dass Kinder etwa 400 Mal am Tag lächeln, während es Erwachsene im Schnitt nur mehr 15 Mal schaffen. Dein liebster Tipp, um sich diese kindliche Freude zu behalten?

Mein Tipp: Versuche jeden Tag mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und so viele Glücksmomente wie möglich zu sammeln – und zwar nicht die großen – wie oft verlobt man sich oder feiert Geburtstag - sondern die vielen kleinen, besonderen Momente. Die Sonne, die dich an der Nase kitzelt, ein freier Parkplatz direkt vor deinem Ziel, ein freundliches Wort an der Supermarktkassa. Es gibt jeden Tag so viele Gründe sich zu freuen. Kinder machen das ganz automatisch, aber im Hamsterrad unseres Alltags verpassen wir sehr oft die Kleinigkeiten, die uns in der Summe glücklich machen und strahlen lassen.

Du bist begeisterte Yogalehrerin: Warum ist es gerade auch für Kinder so bereichernd, sich auf der Yogamatte austoben?

Eigentlich sind Kinder schon von ganz allein richtig gute Yogis. Denn die Kleinen machen sich oft keine Gedanken über Vergangenheit und Zukunft, sondern leben im Moment. Sie rennen durch den Wald, sind von Natur aus biegsam und sitzen beim Spielen im Fersensitz am Boden. Warum Kinder Kinderyoga machen sollten? Ganz einfach: Im Zeitalter von Digitalisierung und Netflix verbringen Kinder schon früh viel Zeit vor dem Computer, Tablet, Smartphone oder dem Fernseher. Der Informationsfluss wird immer schneller und immer mehr. Dazu kommt der Leistungsdruck in der Schule und der Freizeitstress von planungsfreudigen Eltern. In solchen Zeiten haben Kinder kaum noch die Chance, sich selbst zu erfahren.

Durch die Bewegung und die Entspannung beim Yoga profitieren Kinder. Die Motorik und die eigene Körperwahrnehmung verbessern sich. Yoga für Kinder kann dabei helfen, sich Ruhe-Inseln zu schaffen, die sensuelle Wahrnehmung von Kindern zu schulen und mit Emotionen umzugehen. Yoga hilft außerdem bei der Konzentration, z.B. in der Schule und beim Lernen. Vor allem aber lehrt Yoga, dass jedes Kind perfekt ist wie es ist. Yoga schafft ein Bewusstsein dafür, dass Kinder der Welt am meisten geben, wenn sie authentisch leben, für sich sorgen und ihren eigenen Weg gehen. 

Gesunde Ernährung macht glücklich - funktioniert das überhaupt mit Kindern?

Das meiste was Kinder lernen, lernen sie durch Sozialisation. Kinder ahmen das nach, was vor allem ihre Eltern vormachen. Das ist auch der Grund dafür, dass ein Kleinkind plötzlich das essen möchte, was Mama und Papa gerade auf dem Teller haben. Also mein Tipp: Selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Ernährt man sich selbst gesund, werden sich die Kleinen davon anstecken lassen! Ich finde es auch wichtig Verbote und Zwänge zu vermeiden, viel besser funktioniert es Genuss und Spass am Essen in den Vordergrund zu stellen. Könnt ihr euch noch an euren ersten Besuch bei einem Erdbeerfeld erinnern … genau!

Eines deiner Credos lautet: Sei Pippi, nicht Annika! Wie sehr haben dich Kinderbücher geprägt?

Sehr! Ich war eine Leseratte und habe schon als Volkschülerin Bücher verschlungen. Von Pippi bis Pumuckl, Hanny & Nanni bis zum Trotzkopf – ich habe tatsächlich jedes Buch gelesen, das ich in die Finger bekommen habe, war Dauerbesucherin in der Bücherei und habe mit acht schon meinen ersten Roman begonnen. Nach 15 Seiten, hat mich allerdings die Motivation verlassen 😉 Ein Buch eröffnet seinem Leser neue Welten, es heißt nicht umsonst: Lesen ist Abenteuer im Kopf – und danach war ich regelrecht süchtig.

Gibt es Klassiker, die du noch gerne deinen Kindern vorgelesen hast?

Von der „kleinen Raupe Nimmersatt“ bis zu Christine Nöstlinger, von „Petterson und Findus“ bis zu Harry Potter. Ich habe versucht meinen Kindern, jeden Tag vorzulesen und Gute Nacht Geschichten waren bei uns immer ein Einschlafritual. Auch wenn es manchmal wochenlang jeden Abend dasselbe Buch sein musste. 

Welchen Stellenwert hat Schreiben für dich? Was bedeutet es für dich, deine Gedanken auf Papier festzuhalten?

Schreiben - das bedeutet für mich nicht nur Spaß am Schöpferischen, sondern auch Freude am (mit)teilen. Ich teile das, was sich an Gedanken und Ideen in mir gebildet hat, mit anderen. Und was ich besonders mag: Schreiben ist etwas, worüber ich alles vergessen kann - Ort, Zeit, Haushalt, alles. Ich bin ganz im Flow, verliere mich im nächsten Satz und bin ganz im Hier und Jetzt.

Das ist mir besonders wichtig…

Unsere Kinder wachsen in einem Zeitalter in dem audiovisuelle Medien wie Fernsehen, Radio, Computer usw. einen immer größeren Einfluss auf sie haben. Es gibt also viele Möglichkeiten sich zu informieren und sich zu unterhalten, umso wichtiger ist es das Interesse an Büchern aktiv zu wecken. Wie wichtig Lesen und Schreiben ist, wissen wir alle, aber Bücker können so viel mehr. Bücher beflügeln die Phantasie, gemeinsames "Lesen" vermittelt Kindern ein Gefühl von Zuwendung, Sicherheit und Geborgenheit und Bücher sind eine Einladung zum Verweilen. Bücher sind ein erster Schritt auf dem Weg zu sich selbst!

Herzlichen Dank für das Gespräch!

 Infos zum Buch & YogaMotion Studio unter styriabooks.at und yogamotion.at

Auf der Suche nach einzigartigen Geschichten für Kinder - Briefe zum Staunen und Träumen? Am besten gleich STORYWonder entdecken.